Reduzieren E-Trottis automatisch den CO2-Ausstoss?
05.01.2022
Es kommt darauf an, welche Mobilitätsform sie ersetzen!
Bei E-Trottis und E-Velos geht man davon aus, dass sie in jedem Fall gut für's Klima sind, weil sie wenig CO2-Ausstoss verursachen. Aber ist diese Aussage richtig? Wie so oft lautet die Antwort: "Es kommt darauf an."
Unter der Leitung von Kay Axhausen, ETH-Professor für Verkehrsplanung am IVT, haben Reck und weitere Kollegen vom Departement Bau, Umwelt und Geomatik in einer aktuellen Studie erstmals die Klimafolgen der neuen Verkehrsmittel bestimmt. Das Besondere dabei: Die Forscher betrachteten nicht nur die CO2-Emissionen entlang des Lebenszyklus, die etwa bei der Produktion, im Betrieb und in der Wartung anfallen, sondern berücksichtigten auch die Substitutionsmuster in der Nutzungsphase.
Die Verkehrsforscher konnten zeigen, dass geteilte E-Trottis und E-Bikes in der Stadt Zürich hauptsächlich nachhaltigere Verkehrsmodi – Strecken zu Fuss, Fahrten mit dem ÖV und mit dem Velo – ersetzen. Entsprechend emittieren sie mehr CO2 als die Verkehrsmittel, die sie substituieren. «Unter den aktuellen Nutzungsbedingungen schaden geteilte E-Trottis und E-Bikes dem Klima mehr, als dass sie nützen», sagt Reck.
Anders verhält es sich mit privaten E-Trottis und E-Bikes. Diese ersetzen deutlich häufiger Fahrten mit dem eigenen Auto und stossen demzufolge weniger CO2 aus als die Verkehrsmittel, die sie ersetzen. Private Mikromobilität reduziert daher CO2-Emissionen und nützt dem Klima unter dem Strich.
Quelle: ETH Zürich, News 2022