Mobilität im Wandel: Die 1990er – Digitalisierung, Leasing-Boom und der nächste Entwicklungsschritt für den Verband
18.03.2025
Die 1990er-Jahre markieren eine entscheidende Dekade für das Flottenmanagement und die betriebliche Mobilität in der Schweiz. Während sich Technologie, Finanzierung und Umweltbewusstsein weiterentwickelten, nahm auch der Schweizer Mobilitätsverband eine neue Identität an.
Vom IFF zum SFFV – eine Ära des Wandels
Ein Meilenstein der 90er-Jahre war der Namenswechsel vom IFF (Interessengemeinschaft für das Flottenmanagement) zum Schweizerischen Fahrzeug-Flottenbesitzer-Verband (sffv). Diese Neuausrichtung spiegelte die wachsende Bedeutung der Flottenbranche wider. Die betriebliche Mobilität wurde zunehmend als eigenständige Disziplin anerkannt, und der Verband professionalisierte sich weiter, um seine Mitglieder mit praxisnahen Lösungen und Fachwissen zu unterstützen.
Leasing und Fuhrpark-Optimierung auf dem Vormarsch
In den 90er-Jahren gewann das Full-Service-Leasing massiv an Bedeutung. Unternehmen suchten nach flexibleren Lösungen, um ihre Flotten effizienter zu verwalten, anstatt grosse Kapitalbeträge in eigene Fahrzeugbestände zu binden. Internationale Leasinggesellschaften wie Arval, ALD und LeasePlan expandierten in die Schweiz und etablierten sich als Partner für Grossunternehmen.
Die Einführung neuer Softwarelösungen erleichterte das Flottenmanagement: Erste digitale Systeme zur Kostenkontrolle, Fuhrparkanalyse und Wartungsplanung lösten Tabellenkalkulationen ab. Die Vernetzung war noch rudimentär, aber der Grundstein für die heutige Telematik und digitale Flottensteuerung wurde gelegt.
Umweltdebatten und alternative Antriebe – ein zögerlicher Start
Die 90er-Jahre brachten auch die ersten ernsthaften Diskussionen über nachhaltige Mobilität. Feinstaub und CO₂-Emissionen rückten ins öffentliche Bewusstsein. Die Schweiz führte erste Umweltzonen und Abgasnormen ein, die Druck auf Flottenbetreiber ausübten.
Doch alternative Antriebe waren in den 90er-Jahren noch ein Nischenmarkt. Elektrofahrzeuge hatten aufgrund der begrenzten Batterietechnologie und der geringen Reichweite kaum Chancen im Fuhrpark. Hybride wie der Toyota Prius (1997) setzten erste Impulse, wurden aber noch nicht flächendeckend eingesetzt.
Mobiltelefone und die ersten Schritte zur Vernetzung
Ein Meilenstein der 90er war die Verbreitung von Mobiltelefonen. Während Fuhrparkleiter und Fahrer zuvor auf Fax und Festnetz angewiesen waren, erleichterten erste GSM-Handys die Kommunikation. Dies veränderte den Arbeitsalltag von Mobilitätsmanagern erheblich und schuf eine Grundlage für spätere digitale Fahrtenbücher und GPS-gestützte Disposition.
20 Jahre sffv– Jubiläumsfeier im Zirkuszelt
1995 war nicht nur ein Jahr des Wandels in der Branche, sondern auch ein Grund zum Feiern: Der sffv beging sein 20-jähriges Jubiläum mit einer besonderen Veranstaltung in einem Zirkuszelt. In festlicher Atmosphäre kamen Mitglieder und Branchenvertreter zusammen, um die Entwicklung des Flottenmanagements zu würdigen und gemeinsam einen Blick in die Zukunft zu werfen. Die Jubiläumsfeier unterstrich den Gemeinschaftsgedanken des Verbandes und zeigte, dass der sffvnicht nur eine Plattform für Fachwissen, sondern auch ein Netzwerk für den persönlichen Austausch ist.
Fazit: Ein Jahrzehnt der Transformation
Die 1990er waren eine Dekade des Übergangs: Von analogen Prozessen hin zu ersten digitalen Lösungen, von klassischen Fahrzeugkäufen hin zum boomenden Leasinggeschäft. Nachhaltigkeit war ein Thema, blieb aber noch in den Kinderschuhen. Auch der SFFV setzte mit seinem Namenswechsel und dem gelungenen 20-jährigen Jubiläum im Zirkuszelt wichtige Weichen für die Zukunft.
Mit diesem Rückblick setzen wir unser Jubiläumsspecial fort – und blicken im nächsten Beitrag auf die spannenden Entwicklungen der 2000er-Jahre!